Heute habe ich den ganzen Tag mit Hausaufgaben/lernen verbracht, eww. Es gibt also nicht wirklich was zu erzählen, dafür habe ich mir überlegt, mal einen Post über die kleinen und größeren Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland zu schreiben, die mir so aufgefallen sind.
Neben dem Offensichtlichen wie dem Klima, der Sprache und zum Beispiel dem Linksverkehr oder Schuluniformen gibt es hier noch viele weiter Dinge, die man erst merkt, wenn man längere Zeit ist:
- es gibt extrem viele Enten, ich frage mich wirklich wie die hier leben, aber es gibt sie auf dem Schulhof, in Vorgärten, auf der Straße, die laufen hier echt überall rum!
- davon habe ich ja schon öfters erzählt: geheizt wird extrem wenig und besonders gut isoliert sind die Häuser meistens auch nicht, im Winter muss man also auch zu Hause immer mehrere Schichten tragen..
- das gilt sicher nicht für jeden Haushalt, aber generell liegt der Hygienestandart hier eher unter dem deutschen
- ein Beispiel dafür ist, dass hier generell mit kaltem Wasser gewaschen wird, alles andere würde ja viel zu viel Energie verbrauchen.. ist ja gutes Denken, aber sauber werden meine Sachen halt leider nicht..
-Wasser wird nicht gekauft, sondern aus der Leitung getrunken, was am Anfang ziemlich grausam war, weil es extrem nach Chlor riecht und schmeckt, aber inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und bemerke das gar nicht mehr
-Namen an der Haustür oder Klingel gibt es häufig einfach mal nicht
-genauso wie Türschlösser innerhalb des Hauses, selbst beim Badezimmer ist es hier normal, dass man nicht abschließen kann
-das habe ich glaube ich auch schon mal erwähnt: beim Busfahren werden keine Stationen angesagt, man muss einfach wissen, wo man aussteigen muss und am Großteil der Haltestellen gibt es auch keine Fahrpläne
-außerdem muss dem Busfahrer muss mit Handzeichen zu verstehen gegeben werden, dass man einsteigen will, sonst hält der nicht an und am Ende jeder Busfahrt bedankt man sich beim Fahrer, das finde ich eigentlich echt gut!
-man bezahlt alles, auch kleine Beträge, fast immer mit Karte
-Ampeln werden als Fußgänger eigentlich prinzipiell ignoriert, man geht eben wenn kein Auto kommt und auch quer über die Kreuzung zu laufen ist völlig normal
-auch beim Essen gibt es natürlich einige Unterschiede: insgesamt ist es ziemlich ungesund, für alle, die abnehmen wollen, ist Neuseeland definitiv nicht "place to go"
-Morgens gibt es Cornflakes und gerne auch mal Porridge, also Haferflocken mit Milch und dann ab in die Mikrowelle, mittags isst man normalerweise in der Schule, meistens gibt es Sandwiches und kleine Snacks, die von zu Hause mitgebracht werden und Abends wird dann gekocht, übrigens viel früher als in Deutschland, meistens schon so gegen sechs Uhr
-Kiwi ist Nationalfrucht und schmeckt hier einfach besser (zu Hause mochte ich die irgendwie nie)
-auch noch typisch neuseeländisch ist zum Beispiel Marmite/Vegemite (das ist eine Art Brotaufstrich, den ich noch nicht probiert habe weil Fleisch drin ist, aber jeder, der kein Neuseeländer ist findet's absolut ekelhaft, manche Kiwis lieben es aber) oder Fairy Bread (Toast mit Margarine und bunten Streuseln, ziemlich süß aber gar nicht so schlecht!)
-außerdem lieben Neuseeländer Barbeques, die hier sehr oft veranstaltet werden
-auch im Winter ist es völlig okay, in Shorts und Flip Flops rumzulaufen, solange man dazu dann eine Daunenjacke anhat
-überhaupt ist der Barfuß-trend hier ganz groß, besonders für Kinder ist es ganz normal bei jedem Wetter und überall, also auch beim Einkaufen und im Bus etc. keine Schuhe anzuhaben
-man wird (auch von Fremden, z.B. Kassierern etc.) Sweetheart, Darling, Love usw. genannt
-auch fremde Erwachsene z.B. Freunde von Gasteltern begrüßen einen viel herzlicher, man wird häufig umarmt und/oder kriegt Küsschen auf die Wange, außerdem sagt man prinzipiell nice to meet you mindestens einmal wenn man sich begrüßt und nochmal, wenn man sich von der Person, die man grade kennengelernt hat, wieder verabschiedet
-das 'how are you' nach dem 'nice to meet you' ist häufig nicht wirklich als Frage zu verstehen, sondern wird oftmals nur als Floskel verwendet und danach gleich weitergeredet
-der neuseeländische Akzent ist ziemlich seltsam, wenn man ihn das erste mal hört, inzwischen habe ich mich aber komplett dran gewöhnt und er fällt mir gar nicht mehr auf, es gibt aber noch viele weitere Redewendungen, die hier immer benutzt werden, zum Beispiel 'aye' am Ende vom Satz (so viel wie stimmts?), '-ish' nach einem Wort (5-ish bedeutet zum Beispiel so gegen fünf Uhr, wird sehr oft benutzt), 'fair enough' heißt so viel wie okay/einverstanden, 'sweet (as)' bedeutet gut/super, 'bloody' ist ein Adjektiv, das für alles benutzt wird, war einem nicht gefällt und 'mean' ist nicht als 'gemein' zu verstehen, sondern heißt so viel wie großartig
Hui, langer Post, ich hab gar nicht erwartet, dass mir spontan so viel einfällt und wenn ich noch länger drüber nachdenke, könnte ich sicher noch viel mehr schreiben!
Oh eins noch : Die Mentalität der Leute ist eine ganz andere, man ist enspannter und macht sich um alles weniger Sorgen (zum Beispiel wie man aussieht, was andere von einem denken, usw) und die Menschen hier sind einfach offener und freundlicher! Vielleicht ist das Einbildung, aber ich habe immer das Gefühlt, Deutsche sind sehr zurückhaltend und haben diese 'mit Fremden redet man nicht einfach so'-Einstellung, wisst ihr, was ich meine? Und da sind die Leute hier einfach gelassener und kommunikativer.
So, das war's jetzt aber auch,
Bis bald!
Imke ♥
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