Freitag, 16. August 2013

mufti day!

Heute war in der Schule ein ganz besonderer Tag - nämlich "mufti day", das heißt, man muss keine Schuluniform tragen und alle kommen in ihren normalen Sachen. Für mich war das echt witzig, weil ich das ja aus Deutschland gewohnt bin und es für mich völlig normal ist, aber hier haben viel schon die ganze Woche überlegt, was sie anziehen! Außerdem haben sich die Mädchen natürlich drüber aufgeregt was die anderen so tragen, von wegen: guck die mal an, die ist so eine Schlampe, war ja klar, dass die wieder superkurze Shorts anhat usw. Es war also ganz interessant und teilweise auch echt witzig mitzuerleben wie es so ist, wenn Leute, die an ihre Schuluniform gewöhnt sind plötzlich mal einen Tag in ihren normalen Klamotten zur Schule kommen. Außerdem war in der letzten Stunde Peace-Assembly für die Seniors (also Jahrgänge 11-13), das ist eine Versammlung, die hier glaube ich einmal im Jahr stattfindet und bei der es verschiedene Reden, Tanz- und Musikvorführungen gibt. Es war zum Beispiel ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation da, die sich für die Opfer des Bürgerkrieges in Syrien einsetzt, der ein bisschen was über die Arbeit dort erzählt hat. Außerdem ging es um die Untersützung von Menschen mit bestimmten Krankheiten und Behinderungen und die Peace Group unserer Schule (ja, sowas gibt's hier!) hat sich vorgestellt und von ihren Aktivitäten erzählt. Am Ende gab's sogar noch einen Preis für das kreativste Outfit des Tages, weil manche Leute echt in Kostümen oder zum Beispiel im Schlafanzug gekommen sind, das war wirklich lustig!
 Und ich kriege langsam das Gefühl, irgendwie Teil der Schule zu sein, ich habe ja schon im letzten Post davon erzählt, dass es mit dem Eingewöhnen jetzt besser klappt. Ich kenne mich inzwischen ganz gut aus und heute zum Beispiel war ein neuer Schüler aus Chile in meinem Drama-Kurs un dich konnte ihm unsere Aufwärm-Spiele erklären, es sind eben diese kleinen Sachen, dass man weiß wie alles hier funktioniert, die es ausmachen und einem das Gefühl geben, dazuzugehören. Dazu gehören auch so Dinge, wie dass die Leute anfangen einem Hallo zu sagen, wenn man sich im Vorbeigehen sieht und heute wurde ich spontan eingeladen, nach der Schule noch mit ein paar Leuten in die Mall zu fahren. Ich habe also noch mit Franzi, Rike und Jenny (drei anderen deutschen Mädchen) und Rose, Cody, Esme und Stephen (Kiwis von meiner Schule) bei Starbucks überteuerten aber superleckeren Caramel-Macchiato getrunken und war ein bisschen Schaufensterbummeln. Es ist so schön, endlich was zu tun zu haben und nicht mehr nur zu Hause rumzustizen! Nochmal zur Erinnerung: "Kiwi" bedeutet Neuseeländer, die Leute hier werden so genannt und nennen sich auch selbst so, es ist also eine positive Bezeichnung und die Leute sind stolz, "Kiwis" zu sein!
Zu der ganzen Sache mit der Gastfamilie : Marys Vater ist jetzt leider gestorben und wird am Montag beerdigt, ich kann aber erst in zehn Tagen wieder zu denen zurück. Mary hat zwar gesagt, ich könnte ab Dienstag schon gerne wiederkommen, da hat aber die Schule was dagegen..  Es geht wohl darum, dass die damit gerechnet haben, dass das Ganze länger dauert und die Gastfamilie bis zum 26. bezahlt ist und ich deshalb auch noch bis dahin bleiben muss. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich blöd und auch nicht so logisch, aber ich kann da leider nichts dran machen. Ich finde die Familie hier auch nett und es ist alles okay, aber es ist nunmal schon schöner, wenn man einen Haushalt hat, der dann wirklich ein zu Hause wird und das ist bei Mary eben eher der Fall als hier, auch weil ich da einfach schon länger gewohnt habe. Naaaja, was soll's.
Heute war trotzdem ein guter Tag und jetzt sitze ich bequem mit heißer Schokolade in mein Bett gekuschelt
♥♥♥
Imke

Peace-Assembly, so sind die Leute den ganzen Tag in der Schule rumgelaufen, haha!
Meine persönlichen Favoriten waren ja das Kuh-Kostüm und der Regenbogenmensch

heiße Schokolade heißt hier übrigens Milo!

noch mehr Schoki und Lesestoff! :)


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